Was Spitzenmanager und ihre Imageberater so alles hervorbringen - man glaubt es nicht. Apropos glauben. Investmentbanken sind gut, will man uns glauben machen. Denn sie "verrichten Gottes Werk". Das sagt der Chef der mächtigen US-Bank Goldmann Sachs, Lloyd Blankfein, in einem eigens eingefädelten Interview zur Hebung des ramponierten Images der global tätigen Finanzmarktstrategen. Dass diesen Kerlen so ganz und gar nichts heilig ist, weiß man ja längst. Dass sie sich aber nun zu den wahren "Dienern des Herrn" ernennen, ist schon mehr als eine Parodie ihrere selbst - es schreit sozusagen zum Himmel. Mit "kollektiver Demut" hat das jedenfalls nichts zu tun. Die hatte unlängst noch der Deutschland-Chef von Goldmann Sachs, Alexander Dibelius, von seiner gemeinhin eher selbstgefälligen Zunft eingefordert. Sein Wort in Gottes Ohr, oder so. Eines aber ist gewiss: Wer hier scheinheilig spricht von "Gottes Werk", der tut es nicht für Gottes Lohn. Millionen Dollar an Boni will Goldmann Sachs seinen Bankern zu Weihnachten auszahlen. Sankt Spekulatius sei Dank.
abgetippt aus der Papier-Ausgabe 11/2009 von ver.di PUBLIK
abgetippt aus der Papier-Ausgabe 11/2009 von ver.di PUBLIK
weitere Informationen: siehe Financial Times Deutschland vom 09.11.2009