Geschichten aus der Nachkriegszeit (9)
Auch ich besuchte mal in Paris einen Friedhof >>[^o^]
Vor 20 Jahren war das.
Dabei spielte die Person des dort begrabenen Sängers, bzw. das was gerne mit ihr überhöhend verbunden wird, nur eine untergeordnete Rolle. Die Überinterpretierer und Kopiesten in meinem Umfeld fand ich ziemlich peinlich. Das Werk seiner Band allerdings, zu dem Morrison nicht unwesentlich beigetragen hat, klingt immer noch konkurenzlos - auch wenn ich es seit jener Zeit zu selten angehört habe.
Wir trafen nach dem Wochenende bei einem Rockfestival in der Eifel am frühen Montagabend in Paris ein und entschieden uns - entgegen der ursprünglichen Absicht - gleich auf den Friedhof zu gehen, was - wie sich später herausstellte - eine weise Entscheidung war. Am Grab hielt sich außer uns nur noch ein deutsches Pärchen auf, mit dem wir darüber sprachen wie man den weiteren Abend gestalten kann. Etwas eigenartig wenn man bedenkt, dass wir uns in Paris und nicht in einem mitteldeutschen Weiler befanden. Dabei stellte ich fest, dass das Weibchen in der Runde eine völlig andere Bedeutung für das Wort Kirmes - und nur diese - kannte, als wie ich. Wir verließen Père Lachaise ohne uns dort ausführlicher umzuschauen - wohl auch weil wir beabsichtigten mittwochs zum 20. Todestag noch mal vorbeizuschauen.
Den Dienstag verbrachten wir überwiegend auf dem Montmartre-Hügel und auf der Treppe von Sacré-Cœur, tranken mit einer Dame Wein, die ihr Tagwerk als Touristenabziehen erklärte und ich durfte mich später im Metrobahnhof recht erfolglos als Streitvermittler zwischen meinen beiden Begleitern versuchen, weil der eine damit nervte seinem Leben ausgerechnet hier und jetzt vor einer U-Bahn ein Ende setzen zu wollen, was den anderen ärgerlich machte. Soweit ich weiss lebt der eine heute noch immer recht fröhlich vor sich hin, während der andere es Jahre später tatsächlich (auf andere Art) versucht hat.
Als wir spätabends zu unserem Viersterneringe-Schlafquartier an der Friedhofsmauer zurückkehrten und mit Hilfe eines Anwohners die grob entfernte Seitenscheibe notdürftig ersetzt hatten, entstand dieses einzige Lichbild des Parisbesuchs:

Es galt für uns damals wohl kurzfristig als albernes ungeschriebenes Gesetz, dass man sich nicht durch öffentliches Mitführen eines Fotoapparates als Tourist outet. Mobiltelefone zum Aus-der-Hüfte-schießen gab es ja noch nicht.
Danach zogen wir uns vorzeitig in Richtung nach Hause zurück und überließen die Feierlichkeiten am Friedhof >>[^o^] der kurz nach unserer Abreise ankommenden zweiten Abordnung aus der Heimat (Anmerkung: Nein, ich weiss nicht warum die Leute in dem Filmchen ein Rolling Stones-Lied singen).
Könnte sein, dass ich als der einzige Paris-Tourist in die Geschichte eingehen werde, der nicht den Eiffelturm gesehen hat - noch nicht mal aus der Ferne. Aber ich weiss trotzdem wie er aussieht.
Vor 20 Jahren war das.
Dabei spielte die Person des dort begrabenen Sängers, bzw. das was gerne mit ihr überhöhend verbunden wird, nur eine untergeordnete Rolle. Die Überinterpretierer und Kopiesten in meinem Umfeld fand ich ziemlich peinlich. Das Werk seiner Band allerdings, zu dem Morrison nicht unwesentlich beigetragen hat, klingt immer noch konkurenzlos - auch wenn ich es seit jener Zeit zu selten angehört habe.
Wir trafen nach dem Wochenende bei einem Rockfestival in der Eifel am frühen Montagabend in Paris ein und entschieden uns - entgegen der ursprünglichen Absicht - gleich auf den Friedhof zu gehen, was - wie sich später herausstellte - eine weise Entscheidung war. Am Grab hielt sich außer uns nur noch ein deutsches Pärchen auf, mit dem wir darüber sprachen wie man den weiteren Abend gestalten kann. Etwas eigenartig wenn man bedenkt, dass wir uns in Paris und nicht in einem mitteldeutschen Weiler befanden. Dabei stellte ich fest, dass das Weibchen in der Runde eine völlig andere Bedeutung für das Wort Kirmes - und nur diese - kannte, als wie ich. Wir verließen Père Lachaise ohne uns dort ausführlicher umzuschauen - wohl auch weil wir beabsichtigten mittwochs zum 20. Todestag noch mal vorbeizuschauen.
Den Dienstag verbrachten wir überwiegend auf dem Montmartre-Hügel und auf der Treppe von Sacré-Cœur, tranken mit einer Dame Wein, die ihr Tagwerk als Touristenabziehen erklärte und ich durfte mich später im Metrobahnhof recht erfolglos als Streitvermittler zwischen meinen beiden Begleitern versuchen, weil der eine damit nervte seinem Leben ausgerechnet hier und jetzt vor einer U-Bahn ein Ende setzen zu wollen, was den anderen ärgerlich machte. Soweit ich weiss lebt der eine heute noch immer recht fröhlich vor sich hin, während der andere es Jahre später tatsächlich (auf andere Art) versucht hat.
Als wir spätabends zu unserem Vier

Es galt für uns damals wohl kurzfristig als albernes ungeschriebenes Gesetz, dass man sich nicht durch öffentliches Mitführen eines Fotoapparates als Tourist outet. Mobiltelefone zum Aus-der-Hüfte-schießen gab es ja noch nicht.
Danach zogen wir uns vorzeitig in Richtung nach Hause zurück und überließen die Feierlichkeiten am Friedhof >>[^o^] der kurz nach unserer Abreise ankommenden zweiten Abordnung aus der Heimat (Anmerkung: Nein, ich weiss nicht warum die Leute in dem Filmchen ein Rolling Stones-Lied singen).
Könnte sein, dass ich als der einzige Paris-Tourist in die Geschichte eingehen werde, der nicht den Eiffelturm gesehen hat - noch nicht mal aus der Ferne. Aber ich weiss trotzdem wie er aussieht.
plog - So, 3. Jul, 16:40